THE PIG MUST DIE - ES WAR EINMAL AM NIEDERRHEIN - Ein Märchen über Sex, Bier & Gewalt

EIN LEBEN LANG

 

Mit einem harten Schlag

Wurde ich geboren

Ich schrie: „Ich will ein Punker sein!“

Und war damit verloren

So werde ich beenden

Was einmal begann

Punk Rock werd ich lieben

Mein ganzes Leben lang!

 

An den schönen Niederrhein

Wo meine Wiege stand

Denke ich die ganze Zeit

In einem fremden Land

So werde ich beenden

Was einmal begann

Meine Heimat werd ich lieben

Ein ganzes Leben lang!

 

Vom Kampfe noch gezeichnet

Und dennoch Zug um Zug

Stürmen wir die Spitze

Und kriegen nie genug

So werden wir beenden

Was einmal begann

Schweine werden wir bleiben

Ein ganzes Leben lang!

 

HINTEN STEHEN

 

Immer schön fragen:

„Darf ich das tun?“

Immer schön hinten stehen

Langsam nach vorne gehen

Niemals fragen:

„Muss das so sein?“

Bloß kein lautes Wort

Denn das bringt dir nur Ärger ein. Hast du das verstanden?

Hast du das kapiert?

Halt dich nur schön daran

Damit Dir ja Nichts passiert

(Hey Ho! Let`s go!)

 

AUF GROSSER FAHRT

 

Die Segel sind gesetzt

Und nun beginnt die Fahrt

Auf unbekannten Wegen

Fahren wir so durch den Tag

 

Pack deine Sachen ein

Und du bist mit dabei

Für ein paar Tage

Sind wir alle vogelfrei

 

Auf großer Fahrt

Es gibt kein Heim und kein Pflicht

Auf großer Fahrt

Und eine Rückkehr gibt es nicht

 

Die Odyssee beginnt

Eine Reise ohne Ziel

Komm doch mit uns mit

Dazu brauchst du nicht viel

 

Pack deine Sachen ein

Und du bist mit dabei

Für ein paar Tage

Sind wir alle vogelfrei

 

Auf großer Fahrt

Es gibt kein Heim und kein Pflicht

Auf großer Fahrt

Und eine Rückkehr gibt es nicht

 

KULTURBANAUSEN

 

Rock`n`Roll und harte Drogen

Sind nicht Jedermanns Geschmack

Doch wir als Kulturbanausen

Brauchen beides jeden Tag

 

Uns fehlt der Sinn des Lebens

Von Ehrgeiz keine Spur

Pöbeln und Randale

Ist ein Gebot der Subkultur

 

Böse Lieder lieben sie

Lieder voller Melodie

Drei Akkorde zum berauschen

Und bitterbösen Texten lauschen

Kulturbanausen lieben halt:

Lieder über Sex, Bier und Gewalt!

 

 

SCHMERZSTILLER

 

Komm schon, ich weiß genau

Wonach der Sinn dir steht

Wenn alles einmal wieder

In die falsche Richtung geht

 

Ich hab da ein paar Mittel

Die sind wirklich gut

Komm probier sie aus

Dir fehlt nur etwas Mut

 

Nur im Rausch sind deine Sinne frei!

Nur im Rausch ist dir alles einerlei –

Ich hab die Schmerzstiller bei!

 

Jetzt still dir den Schmerz,

Der in der Seele wohnt

Dein Handeln und Bemühen

Wurde wieder nicht belohnt

 

Ich hab da ein paar Mittel

Die sind wirklich gut

Komm probier sie aus

Dir fehlt nur etwas Mut

 

Nur im Rausch...

 

Ich weiß: Du bist viel zu schwach

Und kannst nicht widerstehen

Hast du einmal Blut geleckt

Wirst du dem Schicksal nicht entgehen

 

Ich hab da ein paar Mittel...

 

Nur in Rausch...

 

HIER SPRICHT DIE WUT

 

Hallo, da bin ich wieder!

Ganz heimlich und gemein

Dring ich einmal mehr

In deine Sinne ein

Ich spür schon deine Angst

Doch ich bin ein Teil von dir

Komm lass dich jetzt gehen

Und dann gehörst du mir

 

Ball deine Faust und schlage zu

Sonst finde ich heut' keine Ruh!

Ich gebe dir Kraft – Ich gebe dir Mut

Vertraue mir – Hier spricht die Wut!

 

So jetzt fängt es an

Gleich bin ich bereit

Lass mich endlich los!

Und dann kommt meine Zeit

Wir sind ein tolles Paar

Und heut fühlen wir uns gut

Man hat uns provoziert

Und jetzt fließt etwas Blut

 

Jetzt komm her – Ich bin in Fahrt

Keine Gnade! Du brauchst es hart

 

 

WIE LANGE NOCH?

 

Wenn Deutschland in Flammen steht

Und der Hass um die Häuser zieht

Sind es Wut und Ohnmacht

Die ich in mir spür

Wenn Mord hier hingenommen wird

Als wäre gerade nichts passiert

Kommt der Zeitpunkt

Wo ich explodier!

 

Wie lange noch

Nehmen wir das alles hin?

Ich frag mich täglich

Nach dem Sinn

 

Wenn man Menschen die nicht Deutsche sind

In Deutschland um ihr Leben bringt

Gibt es für uns nichts zu erklären

Wenn Faschisten sich hier neu formieren

Politiker nur diskutieren

Wird es Zeit – Dass wir uns wehren!

 

Wie lange noch

Nehmen wir das alles hin?

Ich frag mich täglich

Nach dem Sinn

 

Wenn der Schwache hier den schwächeren tritt

Und alle Andern treten mit

Ist es für dieses Land zu spät

Wenn die Menschen hier noch applaudieren

Und mit den Stiefeln mit marschieren

Wird es Zeit – Dass der Wind sich dreht!

 

 

MANEGE FREI!

 

Hereinspaziert! Wir zeigen

Heute unsere Welt

Willkommen in dem Zirkus

Der auch dir gefällt

Wir sind wie Akrobaten

Die auf dem Hochseil stehen

Um dort so lang zu tanzen

Bis wir untergehen

 

Manege frei! Die Show beginnt!

Und keiner weiß welches Ende sie nimmt

Vorhang auf für einen neuen Lebensakt!

Der vielleicht gelingt oder wieder nicht klappt

 

Aufgepasst wir zeigen

Heut` den freien Fall!

Durch ein Leben voll Spaß

Auch du hast die Wahl

Wir sind wie Lebenskünstler

Die auf der Bühne stehen

Und du bist eingeladen

Mit uns zu ziehen

 

Manege frei! Die Show...

 

Wir sind wie Zauberer

Die ihr Handwerk verstehen

Und mit ein paar Tricks

Durch ihr Leben ziehen

 

Manege frei! Die Show...

 

AUF EIN NEUES!

 

Mit Vollgas voraus –

Wir haben nichts zu verlieren

Wer einmal unten ist

Dem kann nichts mehr passieren

Wir warten noch einmal

Auf ein neues Startsignal

Auf ein Zeichen vom Herrn

Und dem folgen wir gern

 

Es fängt jeden Tag von vorne an

Und wir kämpfen bis zum Untergang

 

Teilt die Schläge aus:

Wir nehmen sie dankend hin

Hören auf uns zu beschweren

Und fragen nicht nach dem Sinn

Vertrauen auf die Zeit

Die unsere Wunden heilt

Auf ein weiteres Mal

Es bleibt uns keine Wahl

 

Es fängt jeden Tag...

 

ARBEITSWELT

 

Wir haben noch einen Platz frei

Ich weiß du wolltest ihn nie

Doch ich glaub du wirst langsam schwach

Wir zwingen Dich in die Knie

Du kannst nicht ewig glauben

Das es so weiter geht

Reih Dich endlich bei uns ein

Es ist noch nicht zu spät

 

 

Wir haben Dich über Nacht

Zu einem neuen Mensch gemacht

Der die Regeln akzeptiert

Und wie ein Uhrwerk funktioniert

Eine Maschine mit Programm

Das man nie mehr ändern kann

 

Bald wirst Du verstehen

Hier läuft gar nichts ohne Fleiß

Um sich mit uns im Kreis zu drehen

Zahlt ein Jeder seinen Preis

Und wir sind stolz darauf

Das Du nun weißt – worum es geht

Hier rührt jeder seine Hände

Von morgens früh bis abends spät

 

Wir haben dich über Nacht...

 

 

 

STASIMANN

 

Ich habe Vater stets bewacht

Hab Mutter in den Knast gebracht

Hab Tante Elke denunziert

Und unseren Opa observiert

Ich habe sie schon lang bespitzelt

Seit sie über die Partei gewitzelt

Ich kannte alle ihre Akte

Und die ganzen Westkontakte

 

Doch ich seh`s Dir an den Augen an:

Du warst wie ich ein Stasimann

 

 

SUCH DEIN GLÜCK

 

Wenn Du nicht weißt wie es weitergeht

Hier liegt ein Angebot bereit

Doch bitte such Dir nur das Beste aus:

Es bleibt Dir nicht viel Zeit!

Viel zu schnell kann es geschehen

Das uns der Herrgott zu sich ruft

Und kommt der Zeitpunkt

Du musst von hier gehen

Hast Du dann alles versucht?

 

Halt die Augen auf

Und such Dein Glück

Zum glücklich sein

Fehlt Dir nur ein Schritt

Und die Zeit hält nicht deinetwegen an

Wenn Du heute nicht mehr suchst – sag mir wann?

 

 Warum hast Du Angst den Schritt zu gehen,

Den noch keiner vor Dir ging?

Mit dem Mut der Verzweiflung

Gib Dich Deinem Schicksal hin

Die Sonne scheint nicht jeden Tag

Du wirst gewinnen und verlieren

Solange es für Dich ein Morgen gibt

Kann Dir gar nichts passieren

 

Halt die Augen auf...

 

GRABGEFLÜSTER

 

Lieg ich tot in meinem Sarge

Wünsche ich, Du wärst bei mir

Denn wenn ich Dich bei mir habe

Spür ich Liebe in mir

Ich nehme Dich dann in die Arme

Und gebe Dir einen Kuss

Den können wir endlos genießen

Denn für uns ist jetzt Schluss

 

In dem tiefen schwarzen Grabe

Find der Frieden keine Ruh

Ich erzähle Dir Geschichten

Und Du hörst mir kichernd zu

Und haben wir Langeweile

Treibt man als Geist seinen Spuk

Denn von diesem neuen Dasein

Haben wir noch längst nicht genug

 

 

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